In der heutigen Geschäftswelt sind Frauen auf dem Vormarsch und nehmen zunehmend Führungspositionen in Unternehmen ein. Ein Bereich, in dem sie ihre Fähigkeiten und Expertise besonders effektiv einsetzen können, ist die Interim Management-Branche. Frauen als Interim Manager bringen nicht nur ihre einzigartigen Talente und Perspektiven mit, sondern stehen auch vor besonderen Herausforderungen. In diesem Blogpost werfen wir einen Blick auf aktuelle Zahlen und diskutieren die Chancen und Herausforderungen, mit denen Frauen als Interim Manager konfrontiert sind.
“Als ich 2008 zum ersten Mal das AIMP Interim Forum für Interim Management in Bonn besuchte, war ich eine der einzigen Frauen. Als wir uns dieses Jahr wieder zum AIMP Forum im Rheingau getroffen haben, wurde sogar zum wiederholten Mal eine Frau als Interim Manager des Jahres für Ihren exzellenten Projekterfolg ausgezeichnet”, berichtet Judith Müller, die seit vielen Jahren Interim Managerin ist und das Team von ImCoNeo als Partnerin und Expertin für Recruiting und People Themen unterstützt. Laut Studien steigt der Anteil an Frauen im Interim Management immer weiter; es besteht jedoch immer noch Aufholbedarf. Nach Angaben des Deutschen Interim Management Verbands (DDIM) waren im Jahr 2020 nur etwa 15 Prozent der Interim Manager weiblich. Diese Zahl ist im Vergleich zu den Vorjahren gestiegen, spiegelt jedoch noch nicht das volle Potenzial wider, das Frauen in diesem Bereich haben.
Frauen bringen eine Reihe von Stärken mit, die sie zu erstklassigen Interim Managern machen. Sie verfügen oft über ausgeprägte kommunikative und zwischenmenschliche Fähigkeiten, die in Veränderungsprozessen von unschätzbarem Wert sind. Frauen haben auch häufig eine hohe emotionale Intelligenz und können empathisch auf die Bedürfnisse und Herausforderungen von Mitarbeiter:innen und Teams eingehen. Darüber hinaus zeigen Studien, dass Unternehmen mit einer ausgewogenen Geschlechterverteilung in Führungspositionen erfolgreicher sind.
Trotz der positiven Entwicklung bestehen nach wie vor Herausforderungen . Eine der größten besteht darin, Zugang zu erstklassigen Positionen und Projekten zu erhalten. Dies kann auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein, darunter fehlende Netzwerke, Vorurteile und traditionelle Rollenbilder. Außerdem waren die Anforderungen vor Corona, was die zeitliche und räumliche Verfügbarkeit der Interim Manager angeht, extrem hoch. “Ich kenne tatsächlich nur eine erfolgreiche Interim Managerin, die schulpflichtige Kinder hat, alle anderen haben keine Kinder oder sie sind schon erwachsen”, berichtet Judith Müller aus Ihrem Netzwerk.
Ein weiteres Hindernis ist die Work-Life-Balance. Hier hat sich allerdings nach der Corona Krise einiges gewandelt. Heute sind auch Projekte in Teilzeit (2-4 Beratertage/Woche) oder Projekte mit hohem Remote Anteil auf dem Markt. Dies kann für Frauen, insbesondere für solche mit Familienverantwortung, eine große Chance darstellen.
Da außerdem im Rahmen des “War for Talents” Fachkräfte schwerer und zeitlich nicht ad hoc verfügbar sind, hat sich auch hier ein Potential für weibliche Interim Manager aufgetan. Die Unternehmen sind hier flexibler, was die Rahmenbedingungen angeht, da sie sich freuen, z.B. Vakanzen mit exzellenten Expert:innen zu überbrücken.
Indem Unternehmen gezielt Netzwerke aufbrechen und flexible Arbeitsmodelle fördern, können sie das volle Potenzial von Frauen als Führungskräften oder Interim Manager ausschöpfen. Die Stärken der Vielfalt sollten anerkannt und genutzt werden, um innovative und erfolgreiche Unternehmen aufzubauen. Die Zeit ist reif, Frauen eine führende Rolle im Interim Management zu ermöglichen und somit eine gerechtere und effektivere Unternehmenslandschaft zu schaffen.
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